HAJ-LHR-DUB

von Felix

Am Flughafen Hannover (HAJ) war ich mit massig Zeit, da ich bereits am Vortag online über FlyBMI.com eingecheckt habe. Das ist sehr komfortabel. Man kann sich den Sitz aussuchen auf dem man sitzen möchte und muss dann am Flughafen nur nach sein Gepäck abwerfen. Da fast alle anderen Passagiere erst am Flughafen eincheckten, hatte ich bei der Abgabe eine Wartezeit im nicht messbaren Bereich.
Nachdem ich mein Koffertrumm von sechsundzwanzigeinhalb Kilo auf’s Band setzte und die Schalterdame die Banderole aufklebte sagte sie sehr theatralisch: „Oh, jetzt habe ich gar nicht auf das Gewicht geachtet. Ihr Koffer wiegt doch so um die 20 Kilogramm?!“
Ich entgegnete in einem amerikanischen Dauerwerbesendungen ähnelndem Tonfall: „Ja, natürlich.“, zwinkerte und ging. Bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob sie ein Auge zudrücken wollte oder es wirklich nicht gerafft hat. Ich glaube einfach mal an ersteres. Sehr nett von ihr in Anbetracht der Tatsache, dass eigentlich jedes angefangene Kilogramm Übergewicht mit 10,50 € berechnet wird.

Bis zur Landung in London Heathrow (LHR) lief dann auch alles glatt, wenn man darüber hinweg sieht, das ich mir in der kleinen Regionalmaschine mit den Knien hinter den Ohren kratzen konnte. Dann ging’s allerdings los: warten auf dem Rollfeld. Warten, warten, warten. Ich weiß nicht wie lange. Mein einziges Zeitmessgerät – mein Telefon – war schließlich aus. Irgendwann dann aussteigen. Auch mal was Neues ausprobieren: einfach die in der Flugzeugtür eingelassenen Stufen genutzt und dann durch eine Art Ground-Service-Zugang Terminal 1 betreten. Ich glaube das war die letzte Ecke – es gab noch nicht mal Deckenverkleidung. Nicht, dass mich das stören würde…

An der Passkontrolle wird dann erst einmal ein biometrisches Photo von mir gemacht, dass beim Abflug wieder mit meiner Visage verglichen wurde. Sehr merkwürdig.
Ich begann damit die Wartezeit bis zum Anschlussflug damit herumzubringen jedem Duty Free Shop zwei Mal einen Besuch abzustatten ohne etwas zu kaufen. Warum auch? Die Dinge kosten in UK auch ohne Steuern noch doppelt so viel wie in Deutschland und jegliche Leckereien (Cadbury, Shortbread, Toblerone etc.) gibt es nur in Jahrespackungen für 15-köpfige Familien. Viel hilft viel!
Sehr empfehlenswert hingegen ist auf dem großen Londoner Verkehrsflughafen das Restaurant giraffe, welches ethno-Gutmensch-mäßig angehaucht ist und die ganze Zeit Weltmusik dudelt. Das Ambiente ist für ein Flughafenlokal echt angenehm (siehe Weltmusik) und das Essen richtig mjammi (ich gönnte mir Naanbrot, Hummus und Gemüse zum Dippen mit einem Minztee) und verhältnismäßig bezahlbar (7 Pfund Sterling inklusive Tip).

Gesättigt nahm ich zur Kenntnis, dass hinter meinem Flug „delayed“ stand und flezte mich nach Information an einem Schalter mit dem Reiseführer auf eine der Wartebänke um Dinge über mein zukünftiges Zuhause zu lesen. Irgendwann sah ich dann noch ein Mal reflexartig auf die Tafel um dort „boarding“ zu lesen. Die bmi-Dame, bei der ich mich über die Verschiebung informierte, hatte mir nicht nur das falsche Gate, sondern auch die falsche Zeit genannt. Wahrscheinlich hat sie meinen mit einem anderen Flug verwechselt. Zeug in den Rucksack geschmissen und quer durch’s Flughafengebäude gesprintet.
Puh, noch rechtzeitig. Die Schilder mit den Gehminuten scheinen für Einbeinige mit Krückstock gemacht zu sein. Ich verließ den Flughafen Heathrow auf einem ähnlichen Wege wie ich ihn ein paar Stunden zuvor betrat und gondelte dann in einem Bus über das Rollfeld zum Airbus. Der dann – man hätte es ja denken können – noch einmal laaange herumstand bevor er dann schlußendlich mit weiterer Verspätung den Boden verließ. Warum hab ich mich eigentlich so beeilt?

In Dublin (DUB) ging dann alles ganz fix. Koffer vom Band, in den Aircoach, von Christian, der bereits am Mittag gelandet war, an der Bushaltestelle abgeholt worden und ab zum schnuckeligen Isaacs Hostel mit Ausblick auf die Schienen, die knapp 3m vor unserem Fenster liegen. Wir sind dann abends noch planlos durch die Innenstadt gestiefelt um sie auf uns wirken zu lassen, sind ein erstes Guinness trinken gegangen (es war 19:10 Uhr) und haben uns gebratene japanische Nudeln mit Stäbchen gegönnt um dann beide völlig fertig viel zu früh ins Bett zu fallen. Nach einer eiskalten Dusche sind wir jetzt (um 10:51 Ortszeit) bereit für neue (Schand?)taten.

1 Kommentar zu „HAJ-LHR-DUB“

  1. Diskurswelt.de Archiv » DUB-LBC-DUB schrieb am 31. Dezember 2008 um 01:52:

    […] tell you about my trip to Germany first. Due to the fact that there are no non-stop flights between Dublin and Hannover I chose to fly with RyanAir to Lübeck. Lübeck is a town in Northern Germany and has a veeery […]

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