Partybear

von Felix

Wir waren also am Donnerstagabend mit „Simone the Partybear“ aus Palermo in einem Pub in der Nähe des Isaac’s. Um ehrlich zu sein habe ich bereits vergessen wie der Laden hieß, aber was darin vor sich ging weiß ich noch ziemlich genau.

Wir betraten den von Simone hochgelobten Laden am noch sehr jungen Abend zu dritt und mein erster Gedanke war: „Wo bin ich denn hier gelandet?“
Ein hässlicher, dicklicher Mann stand in einer Ecke und ließ viel zu laut einen kruden Mix aus Johnny Cash Songs, Rock-Evergreens und einer Art englischsprachiger Schlager, die mir bisher erspart geblieben war, aus den Boxen schallen und hinter dem Tresen stand ein gealteter Body-Builder mit einem Boxergesicht und einem mächtigen Bierbauch, den er mit einem Muskelshirt verpackt hatte. Die Gäste waren alle eher fortgeschrittenen Alters, aber tanzten sich die Seele aus ihren schrumpligen Leibern. Selbst der Alte mit der Krücke und dem kaputten Bein hottete ab.
Kurzum: die Stimmung war erstklassig und meißelte mir ein fettes Grinsen ins Gesicht.

Also ging ich zur Bar und bestellte eine erste Runde Guinness, das Pint für sagenhaft günstige 4 Euro (etwa), damit wir auf Simones „new house“ anstoßen konnten. Nachdem unsere Kehlen erfrischt waren, verkündete der Partybear, dass er das Tanzbein schwingen möchte und schnappte sich die nächstbeste Mittfünfzigerin um mit ihr vor dem Tresen eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen. Damit ihr euch das besser vorstellen könnt, hier ein Bild vom sizilianischen Partybear:

Als dann nach dem zweiten Pint auch noch die Bodybuilder-Kante von Thekenmann (den Bierbauch nun in Regenjacke gekleidet) mit ernster Miene sein Rennrad auf dem hinteren Rad quer durch den Pub zur Tür schob, bin ich vor Lachen fast vom Stuhl gefallen.
So gingen dann mein Grinsen und ich zusammen zurück ins Isaac’s um dort eine letzte Nacht zu verbringen.

Kommentieren